Keine Gentechnik-Versuche in Braunschweig – und auch nicht anderswo!

Donnerstag, 23.4. 11 Uhr
mündliche Verhandlung
„BI Niedermöllrich gegen das BVL“

Infostand 11.4.

Podium 22.4.

Raddemo 25.4.

Straßentheater 28.4.

Maifest 1.5.

Infoabende 12.-14.5.

Mahnwache seit 25.4.

Am Donnerstag, den 23.4. fand vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig die mündliche Verhandlung im Verfahren des Zuckermais-Bauern Martin gegen das sog. „Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit“ statt.

Dieses Amt hatte der Monsanto Agrar Deutschland GmbH einen Freisetzungsversuch mit gentechnisch verändertem Mais, angrenzend an seine Felder genehmigt. In Wabern-Niedermöllrich hat sich ein breiter Widerstand gegen diese Freisetzung gebildet und letztlich zum Rückzug von Monsanto im Jahr 2008 geführt.

Hier geht es nicht nur um die schädlichen Auswirkungen von GVO-Mais auf Pflanzen- und Tierwelt sowie den Boden und das Wasser allgemein, sondern es geht speziell um die Kontamination von Zuckermais; Mais, der für den menschlichen Verzehr angebaut wird. Dieser verliert natürlich seine Verkehrsfähigkeit, wenn Pollen des nicht zugelassenen Genkonstrukte wie der Mon 89034x88017 diesen Mais befruchtet und sich dann fremde Genkonstrukte im Zuckermais befinden.

Da gibt es keine Toleranzschwellen, unterhalb derer GVO-kontaminierte Lebensmittel noch als „gentechnikfrei laut Gesetz“ gelten könnten: sind nicht zugelassene Genkonstrukte im Mais, dann kann er nicht mehr verkauft werden. Rechtlich wichtig: das Eigentum des Bauern ist geschädigt.

Wird das Gericht diese Differenz zwischen allgemein schädlichen Auswirkungen von GVO-Mais und der Kontamination eines Lebensmittel-Mais' mit nicht zulässigen Genkonstrukten verstehen und würdigen?

Die Verhandlung endete gegen 12 Uhr, am Nachmittag wurde das Urteil verkündet: die Klage wurde abgewiesen, weil der Sicherheitsabstand von 200 m ausreichend sei. Auf den spezifischen Fall des für den menschlichen Verzehr bestimmten Mais' scheint das Gericht überhaupt nicht eingegangen zu sein.